Wissenswertes über unser Heimatdorf Landringhausen

oder

Die Doppelrolle des Löwen in Landringhausen

Im Jahre 2025 wird unser Wappen 60 Jahre alt.

Der Entwurf des Wappens von Landringhausen stammt von dem in Gadenstedt geborenen und später in Hannover lebenden Heraldiker und Grafiker Alfred Brecht, der schon die Wappen von Aligse, Bantorf, Barrigsen und vielen anderen Ortschaften im Landkreis Hannover entworfen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde am 7. Dezember 1965 durch den Regierungspräsidenten in Hannover erteilt.

Die fachgerechte, heraldische Beschreibung des Wappens (Blasonierung) lautet:

„Über mit zwei trapezförmigen Hügeln versehenem, blauem Schildfuß eine silberne Palisade, darüber in Blau vor rotem Balken ein golden gekrönter und bewehrter, wachsender silberner Löwe.“

Und dies der Text oder die Wappenbegründung:

Für ein Wappen auf geschichtlicher Grundlage sind die Grafen von Roden auf höchstem Belang, da sie als Rodeherren auch früheste Besitzer des Ortes und seine Gerichtsherren waren, ehe sie das Dorf dem Kloster Amelunxborn verschrieben haben. Die aus Urzeiten stammende und später von den Grafen von Roden in die von ihnen errichtete Landwehr einbezogene „Ysenborch“ war nicht zu übergehen. Einer der auf diese beiden geschichtlichen Fakten abgestellten Vorschläge wurde vom Rat der Gemeinde in seiner Sitzung am 30. Mai 1965 einstimmig beschlossen.

Die Grafen von Roden waren ein altes Adelsgeschlecht. Ihr Stammsitz war Roden bei Minden. Nach ihrer anderen Besitzung wurden sie auch als Grafen von Wunstorf bezeichnet. Sie spielten eine wichtige Rolle in der frühen Geschichte der Stadt Hannover.

In ihrem Wappen erkennt man einen gekrönten, schreitenden Löwen. Über die in der Blasonierung genannten silbernen Palisade, der von den Rodens errichteten Landwehr sagt Willi Müller (Mitverfasser des Buches „Landringhausen“) auf Plattdeutsch:

„Up plattduitsch segge wöi, dä wöi noch plattkört, Landerhiusen tau iusen Därpe. In dän eolen Urkunnen van twölfhundertnigenuntwintig heit iuse Södlunge „Landwehrdingehiusen“.

Landwehr seggt höir nein Minsche dä ornlich plattkörn kann. Dat is dä „Lander“.

(Auf Plattdeutsch sagen wir, die, welche noch platt sprechen, Landerhiusen zu unserem Dorfe. In den alten Urkunden von zwölfhundertneunundzwanzig heißt unsere Siedlung „Landwehrdingehiusen“.

Landwehr sagt hier kein Mensch der ordentlich platt sprechen kann. Das ist die „Lander“.)

Viel spektakulärer ist das Bildnis des Löwen im Wappen. Bei unseren frühen Vorfahren war eine Kette aus den Zähnen und Krallen des Höhlenlöwen ein herausragendes Statussymbol. Eindrucksvoller, aber vergleichbar mit den heutigen: Porsche, Yacht und Villa auf Sylt.

Wer meint, die Zeit der Löwenjagten sei ja nun jahrtausende alte Vergangenheit, der irrt. Die letzte erfolgreiche Löwenjagd in Landringhausen fand am Dienstag, dem 15. Juli 1975 statt. Der Polizeimeister Horst Becker erlegte um 13:30 einen gefährlichen, fünfjährigen Steppenlöwen vor einer Kanalröhre mit einer Salve aus seiner MPi.

Das vier Zentner schwere Tier war dem Safarischaubesitzer Adolf Behusen beim Füttern seiner 18 Löwen gegen 11 Uhr entkommen. Bange drei Stunden gab es für Landringhausens Einwohner. Über 40 schwer bewaffnete Polizeibeamte und ein Hubschrauber waren auf der Suche. Per Laufsprecher aus dem Hubschrauber wurden die Bauern auf den Feldern und die Bewohner gewarnt.

Trotz der Anwesenheit des eindrucksvollen Löwen im Landringhäuser Wappen hoffen wir, dass 1975 die endgültig letzte Löwenjagd bei uns stattfand!

(Autor: Wolfgang – Vielen Dank für deine Ausarbeitung)

Nun seid ihr aufgefordert.

Wer kann sich noch an die Löwenjagd erinnern?

Hat jemand noch interessantes zur Safari zu berichten?

Kann sich jemand noch an das Schwimmbad erinnern?

Wer hat mal das Rums Bums besucht und weiß davon zu berichten?

Schreibt uns gerne eure Geschichten per E-Mail an kontakt@landringhausen.de oder kontaktiert gerne Marco unter 0172 / 4566791

Literatur/Quellen/Bilder:

  • Heinrich Weydandt, Willi Müller „Landringhausen“, Selbstverlag 1992
  • Internetpräsentation Barsinghausen/Landringhausen (Wikipedia)
  • Bildzeitung 16. Juli 1975